Messgerät - Elektrotechnik


Hartmann & Braun - Frankfurt a/M.


Dietze Anleger bis 20 kV im Originalzustand von Hartmann & Braun - Fertigungsjahr 1914
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Hartmann & Braun Frankfurt a/M                      Bild 629

 

Herstellungsjahr:          1914

    

Bezeichnung:                  Dietze – Anleger IDm 1000 im Original Zustand bis 20 k Volt.

                                             

Beschreibung:                Ein Zangenanleger zur Messung von Wechselstrom ohne                                               Leitungsunterbrechung.

 

Techn. Auszug aus Katalog der Fa. Hartmann & Braun Frankfurt a/M von 1926.

 

Der Anleger nach Dietze ist bei allen Elektrizitätsbetrieben eingeführtes, unentbehrliches Werkzeug zur raschen Ausführung von Strommessungen in Wechselstromanlagen. Er ist ein nach seinem Erfinder, Ingenieur Dietze benannter kleiner Stromwandler in Zangenform, mit welchem die Stromleitung umfasst wird, ohne dass es nötig ist, sie zu unterbrechen. Die Ablesung erfolgt mit einem Amperemeter, das mit dem Anleger zusammen geeicht sein muss. Die Verwendung anderer Amperemeter, sowie der Anschluss eines Wattmeters, Phasenmessers oder dergleichen ist nicht möglich, da der Anleger, um nicht zu schwer zu werden, naturgemäß nur einen verhältnismäßig kleinen Eisenkern haben darf und infolgedessen auch nur eine geringe Leistung abzugeben vermag.  Auf ein bestimmtes Übersetzungsverhältnis ist er nicht abgeglichen. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Auffindung von Leitungsfehlern, wobei statt des Amperemeters auch ein Fernhörer angeschlossen sein kann.

 

Der Zangenförmige Eisenkern wird durch Zusammendrücken der beiden Handgriffe geöffnet, über den Leitungsstrang bzw. das Kabel gebracht und beim Nachlassen des Druckes durch eine kräftige Feder wieder geschlossen. Der Leitungsstrang bildet alsdann die Primärwicklung des Stromwandlers.

 

Versuche haben ergeben, daß bei Eisenbewehrten Kabeln der Eisenmantel keine nennenswerten Meßfehler verursacht. selbstverständlich können Messungen nur an einpoligen Kabeln gemacht weden. Bei Hochspannungsanlagen legt man den Anleger z.B. auch vorzugsweise um Röhrensicherungen oder Trennschalter.

 

Der Ausleger wird in vier Ausführungen geliefert:

Bei dem kleinen Anleger JDk, welcher nur für Niederspannung bestimmt ist, besteht der Eisenkern aus zwei genau miteinander übereinstimmenden U - förmigen Teilen, und die Sekundärwicklung aus zwei Spulen, die durch ein mitgeliefertes kurzes Kabel hintereinander geschaltet werden. Die eine hälfte des Eisenkernes mit der darauf sitzenden einen hälfte der Sekundärwicklung läßt sich aus der Zange bequem herausnehmen und außerhalb der Zange zur untersuchung von Anker von Dynamo - Maschinen, Motoren und dergleichen verwenden.

 

Bei dem mittleren Anleger JDm und bei den großen Anlegern JDg und JDR besteht die Sekundärwicklung nur aus einer Spule. Die Handgriffe sind durch Porzellan - Isolatoren von dem Zangengestell isoliert und tragen je eine metallene Schutzplatte mit kräftiger Erdungsdschraube. Diese Porzellan - Isolatoren und die Erdung schützen aber natürlich nur die Handgriffe. Der Eisenkern, das Zangengestell, die Sekundärwicklung und vor allem auch das daran anzuschließende Amperemeter sind bei der Verwendung des Anlegers in Hochspannung genau so zu behandeln, als wenn sie selbst Hochspannung führten, Die geringste Entfernung zwischen den der Hochspannung ausgesetzten Teilen und der Erdung beträgt etwa   100 mm.

 

Geprüft wird die Isolation mit 20 000 Volt. Die Anleger JDm, JDg und JDR entsprechen also hinsichtlich ihrer Isolationsfestigkeit der Serie II der " Leitsätze für die Konstruktion von Hochspannungs - Apparaten " des V.D.E. und sind im Sinne für Spannungen bis höchstens 6000 Volt verwendbar, bei Anlagen mit hohen Kurzschlußstromstärken nur für entsprechend niedrige Spannungen. Messungen bei Hochspannung sind ausschließlich mit den Ansteckamperemeter JFktfa auszuführen; die übrigen Amperemeter, sowie der Fernhörer sind nur für Messungen bei Niederspannung oder an Kabeln bestimmt.

 

Die Ansteck - Amperemeter werden ohne Verwendung von Verbindungsleitungen fest an den mittleren und größeren Anleger angesteckt, so daß der Anleger mit dem Amperemeter ein handlich Ganzes darstellt.

 

Die tragbaren Amperemeter haben eine größere Skala als die Ansteck - Amperemeter. Sie sind nur für Niederspannung oder Kabelmessungen zu verwenden.

Die schreibenden Amperemeter dienen zur dauernden Aufzeichnung des in der Leitung fließenden Stromes. Sie sind gleichfalls nur für Niederspannung oder Kabelmessungen verwendbar.

Werden die Anleger mit Fernhörer verwendet, so kann man mit ihnen nur feststellen, ob Strom in einer Leitung ist oder nicht.

 

Auszug aus Katalog der Fa. Hartmann & Braun Frankfurt von 1926.


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Im Bild 1 sind deutlich zwei Messingsteckschrauben zum Anschluss von zwei Erdleitungen zu sehen, die bei Messungen an 20 kV geerdet werden müssen.

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Im Bild 2 ist die Zange mit dem Aufnehmer des Stromführenden Kabels zu sehen. Rechts sind die beiden Stechbuchsen für das Externe Ampere Meter zu sehen.

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Im Bild 3 ist das Original Ampere Meter zum Dietz Anleger zu sehen. Es stammt von 1928 und besitzt zwei Messbereiche mit 250 / 500 Ampere.



Auszug aus Katalog der Fa. Hartmann & Braun Frankfurt von 1926.